Bauen, Schreiben, Zeichnen

BDA-SARP-Award 2015 vergeben

Zwei Absol­venten erhielten in diesem Jahr den BDA-SARP-Award: Der von BDA und dem polni­schen Archi­tek­ten­ver­band SARP ausge­lobte Preis für heraus­ra­gende studen­ti­sche Abschluss­ar­beiten ging zu gleichen Teilen an Klara Charlotte Bindl von der RWTH Aachen für ihre Arbeit „Laleburg und sein zweites Rathaus“ und an Hannes Schmidt von der Bauhaus-Univer­sität Weimar für sein Projekt „LÜCKE. Ein tempo­räres Restau­rant in Weimar“.

Damit zeichnet die deutsch-polnische Jury (Elke Reichel, Erhard An-He Kinzel­bach, Ewa Kuryło­wicz, Jacek Lenart und Grzegorz Stiasny) zwei Abschluss­ar­beiten aus, die die Spann­breite archi­tek­to­ni­schen Schaffens umschreiben: die intel­lek­tu­elle Ausein­an­der­set­zung mit gesell­schaft­li­chen Fragen und die konkrete Reali­sie­rung von Räumen für die Gesell­schaft.

Die Arbeit „Laleburg und sein zweites Rathaus“ von Klara Charlotte Bindl, trans­fe­riert den miss­glückten Rathausbau der Schild­bürger mittels Text und Zeich­nungen in die heutige Zeit. In der Jury­be­grün­dung heißt es: „Wie schwer es Menschen fällt, ihre indi­vi­du­ellen Wünsche für den Bau eines sinn­stif­tenden Gemein­we­sens den gemein­schaft­li­chen Anfor­de­rungen unter­zu­ordnen, ist poetisch anhand von Zeich­nungen und Texten erfahrbar. Die in einem Buch zusam­men­ge­stellten Gedanken, Analysen und Beob­ach­tungen zeigen mit großer Klarheit die mensch­liche Fehl­bar­keit als prägendes Moment jeder Gesell­schaft, der sich der Architekt bei der Schaffung eines Gemein­we­sens stellen muss.“

Der Award ging außerdem an Hannes Schmidt (Bauhaus-Univer­sität Weimar), der sein Projekt „LÜCKE“, einen tempo­rären Restau­rant-Pavillon mit Kräu­ter­garten, bereits umgesetzt hat. Genau dieser Umstand ist es, den die Jury besonders hervor­hebt: „In einem Berufs­feld, in dem Nach­wuchs­ar­chi­tekten zusehends die Möglich­keiten für die Entwurfs­rea­li­sie­rung fehlen, zeigt Hannes Schmidt mit seinem Restau­rant eindrucks­voll, dass eine exzel­lente Idee gepaart mit Über­zeu­gung, Beharr­lich­keit und Fach­wissen in die Schaffung eines mit Leben gefüllten Ortes führen kann – und dies bereits während des Studiums. Das Projekt besticht zudem durch seine starke Haltung gegenüber einer archi­tek­to­ni­schen Ange­mes­sen­heit und Nach­hal­tig­keit.“

Darüber hinaus wurden drei Aner­ken­nungen ausge­spro­chen: Sie gingen an Karolina Wierz­bicka (Wrocław Univer­sity of Tech­no­logy) für ihr Projekt „Central Park Wrocław”, Sophia Martinetz (TU Braun­schweig) für den Entwurf mit dem Titel „Demos und Desmos“, ein Besucher- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum für den Deutschen Bundestag, und an Marcin Ewy (Krakow Univer­sity) für ein Revi­ta­li­sie­rungs­pro­jekt des Platzes “Nowy Kleparz” in Krakau.

Der BDA-SARP-Award zeichnet jährlich eine heraus­ra­gende Abschluss­ar­beit im Fach Archi­tektur aus. Darüber hinaus arbeiten deutsche und polnische Absol­venten in einem drei­tä­gigen Workshop zusammen. 18 Fina­listen (jeweils neun Absol­venten beider Länder), die aus allen Nomi­nie­rungen der Hoch­schulen ausge­wählt worden waren, nahmen dieses Jahr in Warschau teil. Die Verlei­hung des mit 2.500 Euro dotierten Preises durch die Präsi­denten von BDA und SARP, Heiner Farwick und Mariusz Scisło, sowie Claas-Dietrich König aus dem Kultur­re­ferat der Deutschen Botschaft in Polen fand am 15. Juni 2015 in Warschau statt.

Red.

Einen ausführ­li­chen Bericht zum BDA-SARP-Award 2015 lesen Sie in der architekt 4–15.