Drei Gene­ra­tionen Böhm

Ausstel­lung zur Familie Böhm in Mindel­heim

Viel­fäl­tige Bega­bungen auf den Gebieten der Bild­hauerei, Malerei und Design seit mehr als 100 Jahren: Seit dem 12. Mai präsen­tieren die Mindel­heimer Museen die Sonder­aus­stel­lung „Drei Gene­ra­tionen Böhm – 100 Jahre Archi­tektur von Weltrang“.
In Koope­ra­tion mit dem archi­tek­tur­forum allgäu und dem Bund Deutscher Baumeister BDB werden noch bis zum 4. Oktober originale Hand­zeich­nungen der einzelnen Mitglieder der berühmten Archi­tekten-Familie gezeigt.

Dominikus Böhm wurde 1880 in Jettingen geboren. Einzig­ar­tige sakrale Räume zeich­neten seine Kirchen aus, die im Zuge der Litur­gie­be­we­gung entstanden. Auch sein Sohn Gottfried (siehe der architekt 2/20) prägte das Bauen in seiner Zeit im hohen Maße. Ihm wurde als erstem deutschen Archi­tekten der inter­na­tional renom­mierte Pritzker Archi­tec­ture Prize verliehen. Weniger bekannt ist Elisabeth Böhm, geb. Haggen­müller. Gemeinsam mit Ihrem späteren Mann Gottfried studierte sie Archi­tektur in München und beein­flusste die Arbeit im Archi­tek­tur­büro Böhm über Jahr­zehnte hinweg. Nach der Geburt der vier Söhne nahm man sie bedau­er­li­cher­weise eher als Ehefrau des berühmten Archi­tekten wahr. Zudem veran­schau­li­chen die Arbeiten der Söhne Stephan, Markus, Peter und Paul das immense zeich­ne­ri­sche Talent sowie das Gefühl für Raum, Form und Licht, das die Arbeiten aller Böhms kenn­zeichnet.

Gottfried Böhm, Maria,Königin des Friedens, Velbert-Neviges, 1963 – 1972, Foto: Chris­to­pher Schroeer-Heiermann

Das Deutsche Archi­tek­tur­mu­seum DAM zeigt seit dem 18. Januar zudem eine Ausstel­lung, die der Wall­fahrts­kirche in Neviges gewidmet ist – einer der bekann­testen Bauten Gottfried Böhms. Zwischen 1963 und 1968 entstand ein Beton-Dom, der von den Fran­zis­ka­ner­mön­chen als zweit­größte Kirche im Erzbistum Köln in Auftrag gegeben wurde. Unter dem Titel „BÖHM 100 – Der Beton-Dom von Neviges“ zeigen die Kura­to­rInnen Miriam Kremser und Oliver Elser nun bis zum 27. September neue Archiv­funde aus der Entste­hungs­zeit der Wall­fahrts­kirche und verbinden diese mit einem Ausblick auf die Zukunft.

 

Jad

Drei Gene­ra­tionen Böhm – 100 Jahre Archi­tektur von Weltrang
Ausstel­lung: 12. Mai bis 04. Oktober 2020
Eintritt frei
Öffnungs­zeiten: Di – So, 10.00 – 12.00 Uhr, 14.00 – 17.00 Uhr u. n. V
Museen im Colleg
Herme­le­straße 4
87719 Mindel­heim

BÖHM 100 – Der Beton-Dom von Neviges
Ausstel­lung: 18. Januar bis 27. September 2020
Eintritt: 9,- / 4,50 Euro
Öffnungs­zeiten: Di – So, 10.00 – 18.00 Uhr
Deutsches Archi­tek­tur­mu­seum (DAM)
Schau­mainkai 43
60596 Frankfurt am Main

Titelbild (groß): Entwurfs­zeich­nung (vermutl. 1967) der späteren Maria, Königin des Friedens in Velbert-Neviges, Abb.: Gottfried Böhm-Archiv, DAM; Foto: Uwe Dettmar
Titel­bilder (klein): Zeich­nungen von Gottfried Böhm, nach den Ideen von Elisabeth Böhm, (links): Kugel­scha­len­för­mige Stadt­vi­sion, 2011; (mittig): Vertikale Stadt mit Treppentürmen, 1995; (rechts): Quadra­ti­sche Hoch­h­aus­stadt, 2005

 

Gottfried Böhm, Maria,Königin des Friedens, Velbert-Neviges, 1963 – 1972, Foto: Chris­to­pher Schroeer-Heiermann