Sacco-Brett

Bruno Sacco entwirft Armatur für BDA-Partner Hansa

„Gutes Design erkennt man am Fehlen von Schnick-Schnack und an klaren Aussagen.“ Ein Satz, so einfach wie nach­voll­ziehbar. Gesagt hat ihn Bruno Sacco, Designer bei Mercedes Benz von 1958 bis 1999. Für den Stutt­garter Autobauer verant­wor­tete der 1933 im italie­ni­schen Udine geborene Konstruk­teur und Designer diverse, bis heute stil­bil­dende Klassiker. Darunter als Erstling die S‑Klasse, intern W126 genannt, von 1979, den 190er (W201), das Coupé SL (R129) und die legen­dären Expe­ri­men­tal­fahr­zeuge C 111 und C 111-II.

Unmit­telbar nach Bekannt­werden der ersten Sacco-Entwürfe für Mercedes wurde jedoch mit Kritik nicht gespart. Statt der nach wie vor von vielen Herstel­lern einge­setzten verchromten Massiv­stoß­stangen setzten die Schwaben unter der Ägide ihres neuen Chef­de­si­gners auf Kunst­stoff­schürzen – die, einer strin­genten Linie folgend, auch an der Fahr­zeug­seite weiter­ge­führt wurde. Spöttisch machte in den Fach­me­dien rasch der Begriff der „Sacco-Bretter“ die Runde. Doch Gestalter und Hersteller blieben bei ihrer Linie: Jedes neue, von Sacco verant­wor­tete Mercedes-Modell, und jedes Facelift (in der Firmen­sprache charmant unelegant nur „Mopf“ genannt, was wiederum für „MOdell­PFlege“ steht), wiesen in den 1980ern und 1990ern die Sacco-Bretter auf.

Für den BDA-Partner Hansa ist Sacco nun erneut seinem eigenen Credo gefolgt und hat für eine neue Armatur jeden äußeren „Schnick-Schnack“ beiseite gelassen. Heraus­ge­kommen ist HANSAMU­RANO X. Man könnte sagen, er hat damit eine Art „Sacco-Brett“ 4.0 gezeichnet – nur eben eines für das Bad. Schon den Vorgänger HANSAMU­RANO hatte Bruno Sacco entwi­ckelt, gemeinsam mit Reinhard Zetsche (Octopus Design). Beide Entwürfe stellen das Element Wasser selbst – einer Insze­nie­rung gleich – radikal in den Vorder­grund.

Mit der neuen Armatur ist Sacco nun noch einen Schritt weiter gegangen: Wo der Vorgänger noch eine kreis­runde Glas­scheibe mit einem fast post­mo­dern anmu­tenden, dünnen und langen Regler paarte, besteht der neue Entwurf nurmehr aus einem flach­lie­genden Quader. Ähnlich einem Sandwich aus drei gleich dicken Scheiben, fließt hier das Wasser als „Mini­was­ser­fall“ breit und in der Höhe sehr fein aus der Armatur. Bedien­ele­mente sind keine mehr sichtbar. Ein Annä­he­rungs­sensor mit zwei Sensor­fel­dern schaltet HANSAMU­RANO X berüh­rungslos an und aus, eine entspre­chende Beleuch­tung dient als visuelle Rück­ver­si­che­rung der Bedienung für den Nutzer. Mit dieser auch heute noch etwas futu­ris­tisch anmu­tenden Bedienung und dem redu­zierten Äußeren scheint es nur eine Frage der Zeit, bis HANSAMU­RANO X als Requisite in einem Science-Fiction-Film auftaucht. Bis dahin besticht die klare formale Aussage Saccos.

David Kasparek

www​.hansa​.de

Fotos: Hansa

BDA-Partner_Hansa_Murano X_01
Bruno Sacco, HANSAMU­RANO X, Foto: Hansa
Bruno Sacco, HANSAMURANO X, Foto: Hansa
Bruno Sacco, HANSAMU­RANO X, Foto: Hansa
BDA-Partner_Hansa_Murano X_01
Bruno Sacco, HANSAMU­RANO X, Foto: Hansa
Bruno Sacco, HANSAMURANO X, Foto: Hansa
Bruno Sacco, HANSAMU­RANO X, Foto: Hansa